Dienstag, 25. November 2008

Vorfreude

ich mag den winter nicht. (irgendwie fangen viele sachen an mit: ich mag das nicht)
egal, ich darf das.
wenn es anfängt kalt zu werden, die heizungen auf volldampf laufen und die erste weihnachtsdekoration zu sehen ist, dann bin ich in einer welt die mir nicht gefällt.
ich glaube winter ist die zeit, an der man am meisten allein ist. all das verdrängte kommt zum vorschein und auch so sehr man sich dagegen wehrt, man wird sentimental.
spendenhotlines düften zu dieser jahreszeit wohl den größten zulauf haben. schließlich möchte doch jeder vor weihnachten noch was gutes tun.
ich habe nichts gutes getan. zum einen liegt das an meinem geldbeutel, der sich momentan danach sehnt, endlich mal wieder gefüttert zu werden. zum anderen vertrau ich diesen spendensachen nicht. es gab immer wieder schlagzeilen, dass das geld nie angekommen sei. und wer will das auch nachvollziehen. schließlich ruft man ja nicht in afrika an und fragt: haben sie auch meine 5 euro bekommen?
ich hab nichts gutes getan und sollte ich jetzt sterben wird petrus nicht viel freude an mir haben.
allerdings weiß ich auch nicht, wie viele gutes man braucht, um einen platz direkt auf wolke sieben zu ergattern.
unterscheiden sich eigentlich heldentaten? wenn ich einer oma über die straße helfe - kann ich dann mit einem feuerwehrmann mithalten, der grade ein haus gelöscht hat?
gibt es ein flensburg im himmel?
eines tages werd ich vor petrus stehen (hoffentlich nicht vor dem roten typen mit den hörnern) und er wird mich fragen: was hast du gutes getan. was hast du erreicht?
ich hoffe, ich werde dann eine antwort haben.
weiße kristalle fallen langsam vom himmel, es riecht nach lebkuchen, kinder drücken ihre nasen gegen die kalten fensterscheiben.
ich mag den winter nicht...

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